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发表于 2022-10-18 18:55:35
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本帖最后由 依荷听雨 于 2022-10-18 20:30 编辑
归 乡
—— 致亲人
诗 | 弗里德里希·荷尔德林
译 | 陈宁/ Dasha
阿尔卑斯的夜依然晴澈,浮云,
凝聚着喜悦,将空谷深锁。
轻嬉的山风,飘忽无定,啸傲着,
一缕幽光,从冷杉垂落,倏然隐没。
喜极而颤的混沌,渐急渐骤,
稚幼却强壮,为云崖间情人的争斗
欢呼着,在永世的隔阂中酝酿、翻涌,
只因为晨光于其中不羁地绽露熹微。
只因为年华无边踵增,那神圣的
光阴,那岁月,被恣肆地重排、组合。
惟有雷鸟省察着时序,在山间、
在风里,翱翔着,呼唤着白昼。
此际雷鸟依然警醒,无畏地俯视深渊里的
荒村,志存高远,凌越巅峰。
早已预感到萌生,古老的泉,疾光电影般
陨落,溅落中,大地氤氲,
回声四野响彻,冥冥中有作坊
不舍昼夜,寄送着馈赠。
玉峰在高天闪着静穆的光,
皑皑的积雪上遍开着玫瑰。
更在光芒之上,高洁至福的
神,意兴盎然地舞动神奇的光。
这上界的灵,卓然幽处,神色皎然,
似乎乐于赠予生命,乐于
与我们一道,创造喜悦,时常地,这神灵
深谙尺度,深谙呼吸,也曾犹疑地、审慎地,
将极乐至福,恩赐给千城万户,慷慨地
开启大地,遮天的彤云,还有你们,
最可信赖的风,你们,温煦的春日,
用舒缓的手再次抚平伤痛,
这个造物之主,更新着时间,将
老去的人类止水般的心振作、激动,
在深渊里,将之开敞,将之澄明,
仿佛他热中于此,于是一个生命再次开始,
妩媚如花,仿佛,昔日的神灵今朝回归,
喜悦再一次涨满双翼。
我曾向他倾诉千言万语,因为,无论诗人怎样
冥思吟哦,都与神祇和他息息相关;
我曾向亲爱的故乡,千呼万唤,以免,,
神灵不期然地骤然将我们袭攫;
也曾为你们,忧虑着的故乡的亲人,
圣洁的谢忱含笑为你们带回无数流浪的人,
父老乡亲!为你们,当湖水轻摇着我,①
舟子陶然闲坐,喟叹我的航程。
潮平如镜,喜悦满盈归路,
如花绽放,城郭在晨光中
形影渐渐分明,缘沿葱郁的阿尔卑斯
顺流而下,归舟静泊在津渡。
堤岸温暖,山谷多情开敞,
香径晴翠,掩映着我的衣衾。
园囿相伴而立,蓓蕾晶莹地吐绽芳蕊,
莺歌婉转,迎迓着倦归的旅人。
一切都似曾相识,甚至擦肩而过的问候
也充满情谊,每一张笑靥都充满亲缘。
勿庸置疑,这里就是生身之地,你找寻的
故乡泥土,近在咫尺,已然与你相遇。
行歌的羁旅,赤子般,并未徒然凝立
在惊涛拍击的城门,而是在为你
探寻着敬爱的名讳,天眷的林道!②
大地殷切的垭口,
诱引我远行在对远方的期待中,
那里,钟灵毓秀,那里,灵兽莱茵河
在平原上奔涌出卤莽的道路,
从云崖间冲出欢腾的山谷,
在那里,莱茵河穿越阳光灿烂的山坡,流向科摩,③
或者,如昼夜徜徉,在坦荡的湖。④
神圣的垭口!你更诱引着我
归乡;踏上开满鲜花的旧路,
我要去追寻大地和美丽的内卡河谷,
还有青苍神圣的林莽,橡树
欣喜地与白桦和山毛榉相亲而居,
青山深处,正待我魂销神迷。
他们在那里将我迎接,哦故城的声音,母亲之声!
哦你感动着我,唤起我久违的往事!
而他们依然如故!哦我至爱的人们!阳光与喜悦
依然焕发你们的容颜,你们的目光依然明澈。
呀,一切依然如昨!成长着成熟着,在此
活着爱着的一切,依然挚诚不改。
而世间至善之物,横陈在神圣和平
的彩虹下,被白发老人与垂髫少年珍存。
我迂阔妄语。喜悦满怀。而明天与未来,
当我们走过看过花树下生机盎然的田野,
我爱着的人们,我将在阳春的佳日里,
与你们一道倾谈、憧憬。
我曾听闻许多关于我们伟大天父的事迹,
曾因他而长久地缄默,他在巅峰之上
重振易逝的流光,宰制着崇山峻岭,
他应许我们上天的恩典,呼召
铿锵的歌咏,遣派众多良善的神灵。哦,别在犹豫,
来吧,永生的你们!岁月之神!你们,
故园之神,来吧!进入所有生命的血脉,
让普天同庆!分享上苍的恩典!
高贵我们!年轻我们!没有人性良知,
无时无刻不满盈喜悦,
这样的喜悦,一如此刻,情人久别重逢,
请将一切相宜地神化,如为他们造设。
当我们赞美饮食,我当呼谁的名?当我们
日落而息,告诉我,我该如何表达谢忱?
我可否称之为至尊?神不中意不相宜之物,
领会他,于我们的喜悦而言近乎微茫。
难道我们不得不时刻缄默;因匮乏神圣的名,
心在狂跳,话语却滞留在口?
时刻奏响的琴声,
或许会感动将临的上灵。
万事俱备,喜悦背后的忧虑,
也已经几乎得到纾解。
而这样的忧虑,无论情愿与否,歌者
必得在心灵中时时承受,别无选择。
译注:
① 指博登湖(Bodensee)。
②④ 林道(Lindau),博登湖畔、阿尔卑斯山北麓的古城。
③ 科摩(Como),阿尔卑斯山南麓意大利古城。
附原文:
HEIMKUNFT
An die Verwandten
1
Drinn in den Alpen ists noch helle Nacht und die Wolke,
Freudiges dichtend, sie dekt drinnen das gähnende Thal.
Dahin, dorthin toset und stürzt die scherzende Bergluft,
Schroff durch Tannen herab glänzet und schwindet ein Stral.
Langsam eilt und kämpft das freudigschauernde Chaos,
Jung an Gestalt, doch stark, feiert es Liebenden Streit
Unter den Felsen, es gährt und wankt in den ewigen Schranken,
Denn bacchantischer zieht drinnen der Morgen herauf.
Denn es wächst unendlicher dort das Jahr und die heilgen
Stunden, die Tage, sie sind kühner geordnet, gemischt.
Dennoch merket die Zeit der Gewittervogel und zwischen
Bergen, hoch in der Luft weilt er und rufet den Tag.
Jezt auch wachet und schaut in der Tiefe drinnen das Dörflein
Furchtlos, Hohem vertraut, unter den Gipfeln hinauf.
Wachstum ahnend, denn schon, wie Blize, fallen die alten
Wasserquellen, der Grund unter den Stürzenden dampft,
Echo tönet umher, und die unermeßliche Werkstatt
Reget bei Tag und Nacht, Gaaben versendend, den Arm.
2
Ruhig glänzen indeß die silbernen Höhen darüber,
Voll mit Rosen ist schon droben der leuchtende Schnee.
Und noch höher hinauf wohnt über dem Lichte der reine
Seelige Gott vom Spiel heiliger Stralen erfreut.
Stille wohnt er allein und hell erscheinet sein Antliz,
Der ätherische scheint Leben zu geben geneigt,
Freude zu schaffen, mit uns, wie oft, wenn, kundig des Maases,
Kundig der Athmenden auch zögernd und schonend der Gott
Wohlgediegenes Glük den Städten und Häußern und milde
Reegen, zu öffnen das Land, brütende Wolken, und euch,
Trauteste Lüfte dann, euch, sanfte Frühlinge, sendet,
Und mit langsamer Hand Traurige wieder erfreut,
Wenn er die Zeiten erneut, der Schöpferische, die stillen
Herzen der alternden Menschen erfrischt und ergreifft,
Und hinab in die Tiefe wirkt, und öffnet und aufhellt,
Wie ers liebet, und jezt wieder ein Leben beginnt,
Anmuth blühet, wie einst, und gegenwärtiger Geist kömmt,
Und ein freudiger Muth wieder die Fittige schwellt.
3
Vieles sprach ich zu ihm, denn, was auch Dichtende sinnen
Oder singen, es gilt meistens den Engeln und ihm;
Vieles bat ich, zu lieb dem Vaterlande, damit nicht
Ungebeten uns einst plözlich befiele der Geist;
Vieles für euch auch, die im Vaterlande besorgt sind,
Denen der heilige Dank lächelnd die Flüchtlinge bringt,
Landesleute! für euch, indessen wiegte der See mich,
Und der Ruderer saß ruhig und lobte die Fahrt.
Weit in des Sees Ebene wars Ein freudiges Wallen
Unter den Seegeln und jezt blühet und hellet die Stadt
Dort in der Frühe sich auf, wohl her von schattigen Alpen
Kommt geleitet und ruht nun in dem Hafen das Schiff.
Warm ist das Ufer hier und freundlich offene Thale,
Schön von Pfaden erhellt grünen und schimmern mich an.
Gärten stehen gesellt und die glänzende Knospe beginnt schon,
Und des Vogels Gesang ladet den Wanderer ein.
Alles scheinet vertraut, der vorübereilende Gruß auch
Scheint von Freunden, es scheint jegliche Miene verwandt.
4
Freilich wohl! das Geburtsland ists, der Boden der Heimath,
Was du suchest, es ist nahe, begegnet dir schon.
Und umsonst nicht steht, wie ein Sohn, am wellenumrauschten
Thor' und siehet und sucht liebende Nahmen für dich,
Mit Gesang ein wandernder Mann, glükseeliges Lindau!
Eine der gastlichen Pforten des Landes ist diß,
Reizend hinauszugehn in die vielversprechende Ferne,
Dort, wo die Wunder sind, dort, wo das göttliche Wild
Hoch in die Ebnen herab der Rhein die verwegene Bahn bricht,
Und aus Felsen hervor ziehet das jauchzende Thal,
Dort hinein, durchs helle Gebirg, nach Komo zu wandern,
Oder hinab, wie der Tag wandelt, den offenen See;
Aber reizender mir bist du, geweihete Pforte!
Heimzugehn; wo bekannt blühende Wege mir sind,
Dort zu besuchen das Land und die schönen Thale des Nekars,
Und die Wälder, das Grün heiliger Bäume, wo gern
Sich die Eiche gesellt mit stillen Birken und Buchen,
Und in Bergen ein Ort freundlich gefangen mich nimmt.
5
Dort empfangen sie mich. O Stimme der Stadt, der Mutter!
O du triffest, du regst Langegelerntes mir auf!
Dennoch sind sie es noch! Noch blühet die Sonn' und die Freud' euch,
O ihr Liebsten! Und fast heller im Auge, wie sonst.
Ja! Das Alte noch ists! Es gedeihet und reifet, doch keines
Was da lebet und liebt, lässet die Treue zurük.
Aber das Beste, der Fund, der unter des heiligen Friedens
Bogen lieget, er ist Jungen und Alten gespart.
Thörig red ich. Es ist die Freude. Doch morgen und künftig
Wenn wir gehen und schaun draußen das lebende Feld
Unter den Blüthen des Baums, in den Feiertagen des Frühlings
Red' und hoff' ich mit euch vieles, ihr Lieben! davon.
Vieles hab' ich gehöre vom großen Vater und habe
Lange geschwiegen von ihm, welcher die wandernde Zeit
Droben in Höhen erfrischt, und waltet über Gebirgen
Der gewähret uns bald himmlische Gaaben und ruft
Hellern Gesang und schikt viel gute Geister. O säumt nicht,
Kommt, Erhaltenden ihr! Engel des Jahres! Und ihr,
6
Engel des Haußes, kommt! in die Adern alle des Lebens,
Alle freuend zugleich, theile das Himmlische sich!
Adle! verjünge! damit nichts Menschlichgutes, damit nicht
Eine Stunde des Tags ohne die Frohen und auch
Solche Freude, wie jezt, wenn Liebende wieder sich finden,
Wie es gehört für sie, schiklich geheiliget sei.
Wenn wir seegnen das Mahl, wen darf ich nennen und wenn wir
Ruhn vom Leben des Tags, saget, wie bring' ich den Dank?
Nenn' ich den Hohen dabei? Unschikliches liebet ein Gott nicht,
Ihn zu fassen, ist fast unsere Freude zu klein.
Schweigen müssen wir oft; es fehlen heilige Nahmen,
Herzen schlagen und doch bleibet die Rede zurük?
Aber ein Saitenspiel leiht jeder Stunde die Töne,
Und erfreuet vieleicht Himmlische, welche sich nahn.
Das bereitet und so ist auch beinahe die Sorge
Schon befriediget, die unter das Freudige kam.
Sorgen, wie diese, muß, gern oder nicht, in der Seele
Tragen ein Sänger und oft, aber die anderen nicht.
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